Sonntag, 19. August 2007

Zimmer mit Aussicht - 2962 Meter über Deutschland

Erst schimmert das goldene Gipfelkreuz nur etwas blass durch den Nebel und leichten Schneeregen. Als die letzte Gondel gegen 16.45 die Zugspitze verlässt sind wir ganz alleine. Schon vor einigen Minuten konnte man sehen das der Himmel noch etwas aufreisst. Wir stehen immer noch oben auf dem Gipfel und trinken noch ein Glas von unserem Mitgebrachten Champagner. Dekadent!! Ja, aber es passt zu dem Moment. In der Hütte nehmen wir unser Bergsteiger Essen ein und gehen dann langsam auf den Weg Richtung Zimmerlager.........




Zeitsprung in die Vergangenheit
18:02 wir sitzen im Zug Richtung München, draussen tost der Regen noch immer, der Himmel so dunkel das man kaum etwas erkennen kann. Das sind ja schöne Aussichten. Wir haben uns bereits auf Schnee eingestellt. Pünkltich erreichen wir um kurz vor 21.00 den Bahnhof in Garmisch-Partenkirchen. Wir beziehen unser Nachtlager in Grainau, von wo aus wir am nächsten Morgen starten wollen.

Die ganze Nacht schüttet es wie aus Eimern. Mir wird klar das ein Aufstieg über die Höllentalklamm völlig irrsinnig wäre. Und so starten wir das Alternativprogramm. Wir laufen gegen 08.28 von Grainau zum Eibsee, wo wir knapp eine Stunde später die Seilbahn nach oben betreten. Mit durchschnittlich 30 Km/h geht es hinauf auf 2962m. Die Sicht ist weiterhin fast 0, der Schneeregen prasselt auf das Dach der Gondel.

Oben angekommen die gleichen trüben Aussichten. Wir lassen uns nicht beirren und trinken erst einmal einen Latte Macchiato im Panoramacafe. Dann schauen wir uns das Münchner Haus an, in dem wir die Nacht verbringen wollen. Der Hüttenwirt ist etwas knorrig, vermutlich ist er aber einfach so. So vergeht die Zeit irgendwie in den Nachmittag hinein. Als es einen Moment scheint als wäre der Nebel nicht mehr ganz so dicht beschliessenw ir den kleinen Steig zum Gipfelkreuz hinüber zu gehen. Wir wollen zumindest ein Gipfelfoto.

Zeitsprung

2 Stockbetten für 12 Leute. Nachdem jetzt schon fast klar ist das wir vermutlich die einzigen beiden Schlafgäste sein werden bezieht jeder von uns eine obere Etage alleine. Wir blicken direkt auf die Bergwelt durch das kleine Panoramafenster. Als ich mich doch entschliesse auch den Shclafplatz zu wechseln um am direkten Ausblick in den ANchthimmel zu genießen. Es bleibt noch lange hell als doch noch ein weiterer Bergsteiger in das Lager schleicht und es sich zum Schlafen bequem macht. Wir sind schon fast im Schlaf und deswegen fällt die Unterhaltung nur kurz aus.






Es ist so gegen 05.00 als ich mal ein Örtchen aufsuchen muss, was mir dadurch aber auch den Blick durchs Panoramafenster in den Sternenhimmel ermöglicht, guten gewissens finde ich schnell wieder in den Schlaf bis kurz vor 07.00. Zeit zum Aufstehen, wie von einer Raumsation funkelt das futuristische Gebäude in der Morgensonne. Schnell Katzenwäsche und den Rucksack gepackt machen wir uns auf den Weg nach draussen. Die Bergwelt ist wie in Watte getaucht, das Licht weich und die ersten Sonnenstrahlen wärmen die Haut. Wir können uns kaum los reissen von dem gigantischen Anblick in die weite der Berge. Das Frühstück lockt uns aber hinein in die Hütte. Nun finden wir auch Zeit uns mit dem weiteren Nachtgast zu unterhalten. Er ist hier auch oben um sich für seinen Trip nach Tibet zu Akklimatisieren.

07.56 unsere Reise geht nun weiter. Der Abstieg Richtung Zugspitzplatt liegt vor uns. Wir steigen die kurzen Metallstufen hinab bis wir auf dem kleinen Steig nach unten sind. Schnell verlieren wir an Höhe 09.02 sind wir bereits an der Endstation der Zahnradbahn, für uns Einstiegspunkt. Es bleibt noch Zeit für einen Kaffee, da die erste Bahn nach unten erst um 09.30 fährt.






Knapp 1 Stunde später steigen wir in Hammersbach aus der Zahnradbahn und laufen Richtung Höllentalklamm. Sie ist nciht zu verfehlen da einige Schilder auf den Weg hinweisen wo es hinauf geht. Der Weg ist anfangs breit und schlängelt sich hoch bis zur Höllentalklamm Eingangshütte. Wir bezahlen unseren DAV Obulus und passieren das Drehkreuz. ab hier wird es dann abwechselnd doch etwas nass von oben. Schwallartig kommt immer mal wieder ein Wassersturz von oben. Nach knapp 2 stunden erreichen wir die Höllentalangerhütte die auf 1390m liegt. Hier gibt es erst einmal einen Teller Spaghetti und danach noch ein Stück Kuchen zu meinem Latte Macchiato. Blacksurf ist die andere Hälfte des Käse-Kirsch Kuchens.






13.30 wir treten den Rückweg an. Bespickt mit unseren Stöcken heizen wir den Weg hinuter, es geht viel schneller als gedacht. Kurz vor dem Klamm Eingang rüsten wir uns diesmal mit Regenjacken aus. Es kommen uns immer noch Leute entgegen die hinauf zur Klamm steigen, wir sind schon auf dem entspannten Rückweg. In Hammersbach steigen wir erneut in die Zahnradbahn um nach Garmisch zu kommen. Wir haben immer noch Zeit bevor unser Zug zurück geht und machen noch einen Abstecher in die Innenstadt von Garmisch-Partenkirchen.



18.04 der voll bestezte Zug rollt an und wir lassen die Berge hinter uns. Sie verschwinden zusehenst erneut im Dunst der aufziehenden Wolken. 3 Stunden später erreichen wir wieder den Hauptbahnhof.

Es war wieder einmal mehr zwei schöne Tag in den Bergen. Die trotz der schlechten Wetterprognose zu einem einmaligem Erlebnis geworden sind. :-)

Mehr Bilder folgen...

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