Dienstag, 3. Juli 2007

Stubai - Kleines Paradies

Schon weit vor 07:00 sind wir wieder wach, draussen hat schon wieder jemand das Licht angeknipst, an weiterschlafen nicht zu denken. Dann kann man auch aufstehen, und das tun wir dann auch. Schließlich wollen wir auch den heutigen Tag hoch oben in den Bergen nutzen. Im Gastraum sitzt bereits einer der Wiener bei seinem Tee, es ist sein letzter Tag, er will am Nachmittag absteigen.........





Wir haben noch keinen festen Tagesplan, wir wissen nur das wir heute sicher keine 9 Stunden unterwegs sein wollen. Sondern eher gewappnet mit Espressomacchina und Kocher den Tag genießen wollen. Auch das Wetter scheint bei dem Gedanken mitzuspielen. Es ist knapp 5 Grad wärmer als am Vortag und schon jetzt kann man erkennen das der Tag wohl viel Blauen Himmel bereit hält.

Der Wiener erzählt beim Frühstück also irgend etwas von einem „kleinen Paradies“, ein Hochmoor welches auf dem Weg Richtung Bremer Hütte liegt. Blacksurf und ich lassen uns nicht lange bitten und hängen uns an diese Tour dran.

So geht es also gegen 08:00 hinter der Hütte hinauf bis zur Weggabelung, diesmal halten wir uns links. Es geht zuerst mäßig bergauf, vorbei an den vielen kleinen Wasserfällen. Dann stehen wir oben an der Kannte wo es nun wieder ein Stück hinunter in die Schlucht geht. Ein kleiner Steig folgt dem nächsten, immer gesichert mit Drahtseilen verlieren wir Höhenmeter um Höhenmeter.



Unten in der Schlucht ist der Wasserfall etwas breiter und wir benutzen die kleine Holzbrücke um trockenen Fußes auf die andere Seite zu kommen. Hier müssen wir dann auch wieder aufsteigen, jeder Höhenmeter wird wieder erkämpft. Ein paar ausgesetzte Stellen überwunden bis wir gegenüberliegend auf etwa gleicher Höhe unsere erste Espressopause machen. Vom „Paradies“ noch weit und breit nichts in Sicht. Wir schicken den Wiener vor um zu sehen wie weit es evtl. noch ist, während wir uns um den Kaffee kümmern.



Wir trinken gerade die 3 Kanne Kaffee, es sind ca 30 Minuten vergangen als der Wiener mit weit aufgerissenen Augen und einem dicken grinsen auf uns zu kommt. Etwa eine viertel Stunde entfernt soll das kleine Paradies liegen. Wir entschliessen uns dann doch den Weg zu gehen um uns das Hochmoor anzusehen. Und es hat sich gelohnt. Es geht noch einige kleine Steige hinauf bis man an eine art Kannte kommt, und dann eröffnet sich einen ein landschaftliches Spektakel wie es nur noch selten vorhanden ist. Auf über 2400 Meter liegt das Hochmoor in einem kleinen Bergkessel, umzäunt von Schorfen Fels auf dem wir einige Steinböcke tanzen sehen. Direkt auf dem Weg vor mir läuft ein Murmeltier in seine Behausung.



Wir legen kurz unsere Jacken ab und genießen still jeder für sich diese Umgebung. 30 Minuten später machen wir uns wieder auf den Rückweg – Nürnberger Hütte. Es ist früher Nachmittag und kurz vor der Hütte machen wir erneut eine kleine Kaffeekoch Pause. Windgeschützt sitzen wir am Fels in der Wiese und schauen in einen fast wolkenlosen Himmel.

Der Wiener muss leider weiter und verabschiedet sich hier von uns. Blacksurf und ich bleiben noch ein wenig sitzen und genießen die Ruhe mitten am Berg in der Sonne. Irgendwann packen auch wir unsere Rucksäcke und steigen die letzten Meter zur Hütte ab. Dort bestellen wir uns erst einmal einen frischen Apfelstrudel um noch ein paar Minuten auf der Hüttenterrasse zu verbringen.

Gegen 16:00 juckt es jedoch erneut in den Beinen und wir machen uns noch einmal auf eine kleine Erkundungstour auf. Richtung Meierspitz, bewaffnet mit dem Foto schauen wir über die bewachsenen Felsen. Die tausenden rosa farbenen Blühten sehen wie ein Teppich aus. Doch dann kommen hinter uns die dunklen Wolken über den Gipfel und schnell beginnen wir wieder den abstieg Richtung Hütte. Als das Gewitter dann mit Blitz und Donner aufwartet sind wir bereits im trockenen und genießen noch eine heisse Schokolade.

Am Abend kommen noch ein paar Bekannte vom DAV in die Hütte, denen wir dann unsere Erlebnisse schildern können. Es wird etwas später als die Abende vorher, gegen 22.30 fallen wir dann in unsere Betten....



Den visuellen Rest gibt es dann hier:

Hochtour Stubai - Wilder Freiger 3419m

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