Es klingt in meinen Ohren, voller Neugier und Ehrfurcht summt eine leise Stimme immer und immer wieder das Wort. Leise flüstert sie mir Mut zu. Das RABBIJOCH. Der höchste Punkt unserer Tour. Weit über der Baumgrenze wartet der Steinerne Mann winkend auf uns, 2449 Meter über dem Meer.....
07.09.06 / ST. WALBURGA > TUENNO
Klasse, heute geht es erstmal runter. Wir müssen vom Weiberhimmel hinunter bis zur Staumauer. Dies bedeutet mindestens 20 Minuten nur bergab rauschen. Hindurch den Sprenkleranlagen die an diesem Morgen wohl dem erneut bevorstehenden Sonnigen Tag vorbeugen wollen. Im Rausch der Geschwindigkeit werden wir unten an der Staumauer abgebremst. Wir sammeln uns um dann nach einem kurzen Blick über den Stausee, um über die Mauer hinüber zu fahren auf die andere Seite.
Der beginn des Tages führt uns erst einmal über kleine Trails, durch mehrere Viehgatter hindurch. Auch quer liegende Baumstämme können uns auf dem Weg nicht stoppen. Vorbei an Kühen stoßen wir am ende des Weges auf eine 4000 Jahre alte Lärche, dessen Baumstamm 8 Meter im Umfang misst. Wir machen kurzen Stopp um hier nochmals Wasser zu tanken. Denn ab hier geht es hinauf in die steinerne Wüste.
10 Kilometer mit über 1000 Höhenmeter warten auf uns. Unser Guide gibt uns letzte Instruktionen, getroffen wird sich erst oben an der HASELGRUBER Hütte. Nun brechen wir also auf, die ersten 6 Kilometer sind noch fahrbar und ziehen sich sanft hoch über die Baumgrenze. Es ist hier gerade Almabtrieb und so kommen mir immer wieder Kühe entgegen. In Sichtweite noch Jochen, Günther, Henning, Jenny und Klaus, Jochen schiebt hin und wiederum einfach zu entlasten. Dann nach den 6 Kilometern kommen wir zu einer Hütte. Die anderen haben auf mich gewartet und so starten wir gemeinsam auf die letzten 4 Kilometer.
Manuel, Toschi, Carolin, Malte, Blacksurf sind schon außer Sichtweite. Vermutlich trinken sie bereits auf der Hütte ihren verdienten Cappucchino. Bei jedem Meter habe ich noch Manuels Worte im Ohr, das er bis auf 7 Meter alles fahre. Kopfschüttelnd schiebe ich weiter mein Rad neben mir her. Jenny und ich schieben im gleichen Tempo, die anderen ein wenig vor uns. Am rechten Gipfel sammeln sich unterdessen dunkle Wolken die einen auffrischenden Wind mitbringen. Wir entschließen uns die durch geschwitzten Trikots zu wechseln. Ich setze noch meine Mütze auf, damit ich nicht über den Kopf auskühle.
Der steinerne Mann kommt näher, als wir bei der Sennerei ankommen ist er schon fast Greifbar. Das Ziel fest im Blick schieben wir die Serpentinen hinauf über die Verblockten Stufen. Und dann steht er vor uns, der Steinerne Mann, wir blicken herum und schauen uns an, „keine Hütte“ schiesst es uns durch den Kopf. Gegenüber sehen wir einen weiteren Hügel mit Serpentinen wo man noch kleine schiebende Biker entdecken kann. Dort müssen wir wohl noch hinüber. Wir fackeln nicht lange und gehen ohne Halt weiter.
Als wir über die Kuppe kommen sehen wir die Hütte, wie sie daliegt im Fels. Die anderen sitzen bereits am Tisch und haben gegessen, sie dürften bereits 30 – 45 Minuten da sein. Als erstes bestelle ich mir einen Latte Macchiato, das muss einfach sein, anschließend kommt bereits mein Teller mit Nudeln.
Es ist recht frisch oben am Berg und ich ziehe mein langes Trikot über. Wir paussieren nicht lange, denn wir müssen weiter. Vor uns wartet eine gigantische abfahrt. Blacksurf und ich schnallen unsere Schoner für Schienbein und Knie um und folgen Wortlos Manuel unserem Guide. Die anderen reihen sich mit größeren Abständen hinter uns ein. Der obere Teil ist teilweise stark ausgefahren durch die Transalp Classic die hier Jahr für Jahr drüber führt. Außerdem ist wohl auch die HASELGRUBER Hütte ein Besuchermagnet für Wanderer und Biker. Dann kam eine recht verblockte Stelle mit riesigen festgewachsenen Steinen. Blacksurf und ich hielten kurz an um uns das von oben anzusehen, als Caroline in ihrem „guten Lauf“ an uns vorbei schoss. Es dauerte nur wenige Sekunden bis wir sie über den Lenker purzelnd auf dem Rücken liegen sahen. Blacksurf und ich liessen alles stehen und liegen und eilten zur Hilfe. Nach Luft schnappend lag sie da und konnte kaum sprechen. Wir haben sie erstmal von ihrem Rucksack befreit, während sie nach und nach wieder Luft bekam. Inzwischen kam auch ihr Mann Hennig zum Ort des Geschehens und half sie wieder aufzurichten. Knapp 150 Meter weiter unten standen die anderen. Dort hat auch gleich unser Tour Doc nach Carolin geschaut. Außer einer vermutlichen Rippenprellung ist noch mal alles soweit gut gegangen. Doch wo war Malte. Ein Blick in die Runde zeigte das er noch fehlte. Wir blickten nach oben in den Hang, und hier erschien er dann Rad schiebend zwischen den verblockten Steinen. Seine Hand schmerzte beim Downhill durch die Erschütterung, so dass er das schieben dem fahren vorzog.
Und wieder standen wir vor der Qual der Wahl. Killer Downhill oder Forststraße. Nachdem ich noch meine Protektoren an hatte, entschloss ich mich diesmal den Trail zu nehmen. Und so starteten wir zu viert in den Killer Downhill, Blacksurf, Manuel, Toschi und ich. Die anderen sollten am ende der Forststraße auf uns warten. Dieser Downhill zauberte mir ein rundum Grinsen in mein Gesicht. Auch Toschi und Blacksurf sah man an wie viel Spaß sie hier hatten. Unten angekommen hatten wir Freudentränen in den Augen. Die anderen warteten bereits. Diesmal gab es keine Verluste.
Nun war das sagen umwobene RABBIJOCH also bezwungen. Ich konnte es kaum glauben. Über MALE und CLES wo wir noch eine kleine Zwangspause einlegten, da unser Guide sein Innenlager geschrottet hatte, fuhren wir nach TUENNO. Wir nutzen die gewonnene Zeit für einen Kaffee und Eispause.
Unsere vorletzte Etappe war also geschafft. Kaum hatte die Woche und die Fahrt über die Alpen begonnen, waren wir schon weit bis nach Italien vorgedrungen und schon fast am Ende unseres Vorhabens. Doch auch der letzte Tag sollte noch einige Überraschungen für uns im Gepäck haben.
Fortsetzung folgt...
07.09.06 / ST. WALBURGA > TUENNO
Klasse, heute geht es erstmal runter. Wir müssen vom Weiberhimmel hinunter bis zur Staumauer. Dies bedeutet mindestens 20 Minuten nur bergab rauschen. Hindurch den Sprenkleranlagen die an diesem Morgen wohl dem erneut bevorstehenden Sonnigen Tag vorbeugen wollen. Im Rausch der Geschwindigkeit werden wir unten an der Staumauer abgebremst. Wir sammeln uns um dann nach einem kurzen Blick über den Stausee, um über die Mauer hinüber zu fahren auf die andere Seite.
Der beginn des Tages führt uns erst einmal über kleine Trails, durch mehrere Viehgatter hindurch. Auch quer liegende Baumstämme können uns auf dem Weg nicht stoppen. Vorbei an Kühen stoßen wir am ende des Weges auf eine 4000 Jahre alte Lärche, dessen Baumstamm 8 Meter im Umfang misst. Wir machen kurzen Stopp um hier nochmals Wasser zu tanken. Denn ab hier geht es hinauf in die steinerne Wüste.
10 Kilometer mit über 1000 Höhenmeter warten auf uns. Unser Guide gibt uns letzte Instruktionen, getroffen wird sich erst oben an der HASELGRUBER Hütte. Nun brechen wir also auf, die ersten 6 Kilometer sind noch fahrbar und ziehen sich sanft hoch über die Baumgrenze. Es ist hier gerade Almabtrieb und so kommen mir immer wieder Kühe entgegen. In Sichtweite noch Jochen, Günther, Henning, Jenny und Klaus, Jochen schiebt hin und wiederum einfach zu entlasten. Dann nach den 6 Kilometern kommen wir zu einer Hütte. Die anderen haben auf mich gewartet und so starten wir gemeinsam auf die letzten 4 Kilometer.
Manuel, Toschi, Carolin, Malte, Blacksurf sind schon außer Sichtweite. Vermutlich trinken sie bereits auf der Hütte ihren verdienten Cappucchino. Bei jedem Meter habe ich noch Manuels Worte im Ohr, das er bis auf 7 Meter alles fahre. Kopfschüttelnd schiebe ich weiter mein Rad neben mir her. Jenny und ich schieben im gleichen Tempo, die anderen ein wenig vor uns. Am rechten Gipfel sammeln sich unterdessen dunkle Wolken die einen auffrischenden Wind mitbringen. Wir entschließen uns die durch geschwitzten Trikots zu wechseln. Ich setze noch meine Mütze auf, damit ich nicht über den Kopf auskühle.
Der steinerne Mann kommt näher, als wir bei der Sennerei ankommen ist er schon fast Greifbar. Das Ziel fest im Blick schieben wir die Serpentinen hinauf über die Verblockten Stufen. Und dann steht er vor uns, der Steinerne Mann, wir blicken herum und schauen uns an, „keine Hütte“ schiesst es uns durch den Kopf. Gegenüber sehen wir einen weiteren Hügel mit Serpentinen wo man noch kleine schiebende Biker entdecken kann. Dort müssen wir wohl noch hinüber. Wir fackeln nicht lange und gehen ohne Halt weiter.
Als wir über die Kuppe kommen sehen wir die Hütte, wie sie daliegt im Fels. Die anderen sitzen bereits am Tisch und haben gegessen, sie dürften bereits 30 – 45 Minuten da sein. Als erstes bestelle ich mir einen Latte Macchiato, das muss einfach sein, anschließend kommt bereits mein Teller mit Nudeln.
Es ist recht frisch oben am Berg und ich ziehe mein langes Trikot über. Wir paussieren nicht lange, denn wir müssen weiter. Vor uns wartet eine gigantische abfahrt. Blacksurf und ich schnallen unsere Schoner für Schienbein und Knie um und folgen Wortlos Manuel unserem Guide. Die anderen reihen sich mit größeren Abständen hinter uns ein. Der obere Teil ist teilweise stark ausgefahren durch die Transalp Classic die hier Jahr für Jahr drüber führt. Außerdem ist wohl auch die HASELGRUBER Hütte ein Besuchermagnet für Wanderer und Biker. Dann kam eine recht verblockte Stelle mit riesigen festgewachsenen Steinen. Blacksurf und ich hielten kurz an um uns das von oben anzusehen, als Caroline in ihrem „guten Lauf“ an uns vorbei schoss. Es dauerte nur wenige Sekunden bis wir sie über den Lenker purzelnd auf dem Rücken liegen sahen. Blacksurf und ich liessen alles stehen und liegen und eilten zur Hilfe. Nach Luft schnappend lag sie da und konnte kaum sprechen. Wir haben sie erstmal von ihrem Rucksack befreit, während sie nach und nach wieder Luft bekam. Inzwischen kam auch ihr Mann Hennig zum Ort des Geschehens und half sie wieder aufzurichten. Knapp 150 Meter weiter unten standen die anderen. Dort hat auch gleich unser Tour Doc nach Carolin geschaut. Außer einer vermutlichen Rippenprellung ist noch mal alles soweit gut gegangen. Doch wo war Malte. Ein Blick in die Runde zeigte das er noch fehlte. Wir blickten nach oben in den Hang, und hier erschien er dann Rad schiebend zwischen den verblockten Steinen. Seine Hand schmerzte beim Downhill durch die Erschütterung, so dass er das schieben dem fahren vorzog.
Und wieder standen wir vor der Qual der Wahl. Killer Downhill oder Forststraße. Nachdem ich noch meine Protektoren an hatte, entschloss ich mich diesmal den Trail zu nehmen. Und so starteten wir zu viert in den Killer Downhill, Blacksurf, Manuel, Toschi und ich. Die anderen sollten am ende der Forststraße auf uns warten. Dieser Downhill zauberte mir ein rundum Grinsen in mein Gesicht. Auch Toschi und Blacksurf sah man an wie viel Spaß sie hier hatten. Unten angekommen hatten wir Freudentränen in den Augen. Die anderen warteten bereits. Diesmal gab es keine Verluste.
Nun war das sagen umwobene RABBIJOCH also bezwungen. Ich konnte es kaum glauben. Über MALE und CLES wo wir noch eine kleine Zwangspause einlegten, da unser Guide sein Innenlager geschrottet hatte, fuhren wir nach TUENNO. Wir nutzen die gewonnene Zeit für einen Kaffee und Eispause.
Unsere vorletzte Etappe war also geschafft. Kaum hatte die Woche und die Fahrt über die Alpen begonnen, waren wir schon weit bis nach Italien vorgedrungen und schon fast am Ende unseres Vorhabens. Doch auch der letzte Tag sollte noch einige Überraschungen für uns im Gepäck haben.
Fortsetzung folgt...
1 Kommentar:
schöner Bericht, schönes Foto von Dir (na endlich) und ein Lächeln;-)
P.S.:armer Malte!
Kommentar veröffentlichen