ALPENXMANIA - Reisebericht Teil 2

Der Sprengmeister machte unsere Pläne zu nichte. Die Zeit drängte, für einen Umweg über 10 km mit 400 Hm extra hatten wir keine Zeit. Aber ich bin schon wieder zu weit, fangen wir morgens beim Frühstück an.....


04.09.06 / IMST > NAUDERS
Wieder wachten wir vor dem Weckerklingeln auf, winkten uns aus unseren Betten kurz zu, bevor wir uns zur Katzenwäsche im Bad trafen. Auf zum Frühstück. Noch nicht mal das Abendessen verdaut, musste schon wieder was hinein in unsere Bäuche. Vor uns stand eine lange Etappe. Pünktlich um 08.30 konnten wir los. Malte war dabei, er hatte sich im Sanitätshaus eine Fußmanschette geholt und darunter ein gekühltes Powergel befestigt.



Gleich mussten wir uns in IMST ein wenig den Berg hinauf schrauben, bis wir in die ersten Trails hinein bogen. Vorbei an ZAMS und LANDECK fuhren wir ein kleines Stück zum Luft holen am Innradweg entlang. Schon von weitem zeigte uns der Guide eine Burg, diese wollten wir erobern. Den Kreuzweg hinauf bis zur Kronburg, wo wir uns den ersten schnellen Latte Macchiato für diesen Tag gönnten.



Der Guide hatte uns bereits beim Frühstück informiert, das der eigentliche Weg nach NAUDERS den er fahren wollte, durch Sprengarbeiten im Fels verboten ist. Leider haben auch verschiedene versuche genaue Sprengzeiten zu erfahren keine Hilfe gebracht. Um keinerlei Risiko für die Gruppe einzugehen mussten wir entweder Umfahren, oder die Teerstrasse hinauf nach NAUDERS nehmen. NAUDERS liegt auf knapp 1400 m.üm.





Der Tag zog sich, und so kamen wir erst gegen 17 Uhr unten am Zollamt bei Martina an. Die alternativ Route mit + 20 Km schied so also aus und wir mussten die 11 Kehren auf der Strasse zurücklegen. Jeder fuhr sein Tempo. Meine Beine waren leer, fühlten sich schwer an. Ich fragte mich bereits bei Kehre 10 (Kehren werden Rückwärts herunter gezählt) wie ich das schaffen soll. Die Meter zwischen den Kehren zogen sich, sie wurden zu Kilometern. Der Rucksack wurde schwerer und schwerer, bei jedem Auto oder Motorrad wünschte ich mir ein ziehen oder ein mitnehmen. Ich sah bereits keinen mehr vor mir fahren. Ständig malte ich mir aus das die anderen sicher schon im Hotel angekommen sind.

Kehre 2, da sah ich den Guide mir entgegen kommen. Er wendete hinter mir und fuhr neben mir hinauf, er merkte sehr schnell das ich langsam am Ende meiner Kräfte war. Er bot mir an meinen Rucksack zu nehmen. Nach kurzen abwägen stimmte ich zu (ja dann bin ich halt ne memme) Das tat richtig gut. Wir schraubten uns gemeinsam die letzten beiden Kehren hinauf um dann die Strasse hinunter zum Hotel zu rollen. Um 18.30 kam ich dort an, die anderen waren bereits am Zimmer. Ich gab dem Guide noch gleich ein Radler aus und holte dann erstmal Luft auf der Terrasse bei einem Telefonat mit meinem Mann. Ich war fix und alle.



Aber mir blieb keine Zeit, denn um 19.00 wollte Toschi (der sich zu dieser Zeit auf Urlaub in NAUDERS aufhielt) ins Hotel auf einen Kaffee kommen. Also schnell unter die Dusche, anziehen und wieder runter. Ja und dann kam er also Toschi, ein Liteviller den ich bisher nur virtuell aus dem IBC Forum kannte. Wir tranken einen Cappuchino und einen Latte Macchiato zusammen als sich Blacksurf und Jenny ebenso dazu gesellten.

Nach einem Plausch stellten wir fest das Toschi noch keine richtigen Pläne für die nächsten Tage hatte. Und spontan hatten wir die Idee das er evtl. die ein oder andere Etappe als Gastfahrer mitfahren könnte. Kurzum fragten wir den Guide und die anderen Teilnehmer nach Meinung und schon war die Sache beschlossen. Wir sollten also ab morgen einer mehr sein. Wir verabschiedeten uns zum Abendessen und für den Rest des Abends. Langsam kam auch mein Wille und Motivation für den nächsten Tag zurück. Ich freute mich auf ein Bett und eine Mütze voll Schlaf.



Fortzetzung folgt.......