Montag, 4. August 2008

Linker FernerKogel


Die Nacht verlief deutlich ruhiger, die knarzende Tür einfach offen zu lassen stellte sich als richtig heraus. Ab 5.00 hatte aber irgendein Schussel gemeint er müsste die tür doch wieder schließen. Da war es um den Schlaf auch geschehen, da wir genau das Lager neben dem Trockenraum hatten und ab dem Zeitpunkt ständig die Tür mit einem lauten knarzen auf und zu ging. Macht nix, wir wollten eh früher raus da heute ja die Hochtour auf den linken Fernerkogel (3277m) auf dem Programm des Kurses stand. 600 hm galt es hier nach oben zu überbrücken. Wobei man sagen muss das der gesamte Weg über den Gletscher geht teilweise eine nicht zu verachtende Neigung hat. Die Spalten die wir bereits von der Hütte sahen flößten uns ebenfalls Respekt ein. Gerade in Anbetracht der sichtbaren Spur die genau über eine Spalte, die quer über den Hang läuft zu überwinden galt. 8.00 Abmarsch an der Hütte, der kurze Zustieg zum Gletscherrand dauerte nur ca 15 Minuten, Steigeisen anschnallen und Seilschaften bilden. Wir entschieden uns für 3 Seilschaften á 4 Leute. Wir wurden in die erste Seilschaft gesteckt, die aus Stefan als Guide, Blacksurf, Wolfgang und mir bestand. Einhängen ins Seil und schon ging es los Richtung Gipfel. Erst leicht ansteigend bewegten wir uns am Linken Rand und begannen uns hinauf zu schrauben, dann eine Querung und nun wurde es Steil. Wir legten nur kleine Atempausen ein bevor es über die Große Spalte unterhalb des Gipfels ging. Jetzt nur nicht Nervös werden, einen großen Schritt, Halt suchen im Hang und dann weiter hinauf, die Fußspitzen tief in das Eis graben. Den Blick immer auf das Gipfelkreuz gerichtet das in der Sonne Spiegelt. Noch 20 Meter, ich mobilisiere noch einmal all meine Kräfte, atme tief durch und stapfe den restlichen Steilhang hinauf. Geschafft, Abseilen, und den Gipfel genießen. Es dauert einige Minuten bis die zweite Seilschaft hinter der letzten Steigung sichtbar wird. Die 3 Kommt als wir schon fast wieder am Aufbruch nach unten sind. Die Sonne scheint gnadenlos auf den Schnee und das eis und man merkt die Kraft der Strahlen deutlich an der Konsistenz die schon sehr sulzig wird. ab jetzt wird es auch für den abstieg gefährlicher bezüglich Steinschlag und rutschen. also nichts wie runter. Zügig und ohne Pausen geht es wieder abwärts, den gleichen Weg den wir nach oben genommen haben, noch einmal über die Spalte, vorbei an löchern die uns einen tiefen Einblick in den Berg und das eis geben.

Wieder unten schnallen wir die Steigeisen ab, und machen uns auf den Weg zur Hütte. Hier wollen wir nach dem Gipfelerfolg noch eine kleine Pause einlegen, bevor es zum auf/abstieg zum Auto geht. Noch ein Mohnkuchen, Kaffee und ein paar nette Gespräche. Dann wird der Rucksack wieder geschnürt und wir brechen gegen 13 Uhr auf. Der erste Teil des Weges ist unverändert, jedoch am Abstiegsteil (den Teil der bei uns der aufstieg am Freitag war) hat sich in den 2 Tagen verändert. Scheinbar hat es einen nicht unerheblichen Steinschlag gegeben. So müssen wir uns teilweise auf losem Geröll einen neuen Weg suchen. Man muss genau darauf achten wo wir hin treten um nicht erneut einen auszulösen. um 15 Uhr sind wir am Auto, wir warten noch auf den Rest der Gruppe um uns dann langsam zu verabschieden.

Es kommt mir fast vor als wäre ich eine Woche unterwegs gewesen, so viele eindrücke und neue Erfahrungen habe ich aus 2,5 Tagen Bergen mitgenommen. Danke noch einmal an die Teilnehmer und vor allem an die DAV Kursleiter der Sektion für Ihre tolle Arbeit.



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